D-A-CH-Forum zu Urologie und Sexualmedizin
Patienten mit sexuellen Funktionsstörungen (ED/EP) interdisziplinär betreuen

Die Anforderungen in der urologischen Praxis haben sich grundlegend gewandelt. Ob Erektile Dysfunktion (ED), Ejakulatio praecox (EP), Diabetes mellitus oder symptomatische Hyperurikämie. Die urologische Praxis erfordert immer mehr den Blick der Behandler „über den Tellerrand“ hinaus. Weiterhin benötigen Patienten mit sexuellen Funktionsstörungen nicht nur eine interdisziplinäre Behandlung, sondern auch eine besondere Berücksichtigung der individuellen Anforderungen. Zudem rückt die sexuelle Zufriedenheit der Frau und somit des Paares immer mehr in den Fokus. Diese wachsenden Herausforderungen diskutierten rund 200 Urologen auf dem länderübergreifenden dritten D-A-CH-Forum der Berlin-Chemie AG.

Die Behandlungsstrategie orientiert sich bei ED zunehmend an dem Dreiklang aus Mann – Frau – Paar. So rücken bei den Behandlungsoptionen immer stärker die Wünsche der Patienten und damit auch des Paares in den Fokus. Für betroffene Männer ist beispielsweise eine wirkungsvolle und nebenwirkungsarme Therapie wichtig [1, 2], wobei die Befriedigung des Partners für die Betroffenen am wichtigsten ist. Zusätzlich wünschen sich viele Patienten einen schnellen Wirkeintritt, um die natürliche Spontanität beim Sex wiederzuerlangen [2].

Avanafil: in der Regel gute Verträglichkeit und schneller Wirkeintritt

Avanafil (Spedra®) ist ein PDE5-Hemmer der zweiten Generation [3], der diese Patientenbedürfnisse berücksichtigt. „Unsere Umfrage hat gezeigt, dass Spontanität bei Patienten mit Erektiler Dysfunktion einen hohen Stellenwert hat [2]. Avanafil ist daher durch die Verbindung aus schnellem Wirkeintritt und meist guter Verträglichkeit eine wichtige Therapieoption“, betont Prof. Dr. Hartmut Porst, niedergelassener Urologe aus Hamburg.

Der schnelle Wirkeintritt von Avanafil konnte in einer Studie mit 440 Teilnehmern gezeigt werden: Der durchschnittliche Anteil erfolgreichen Geschlechtsverkehrs pro Studienteilnehmer war zehn Minuten (200 mg Avanafil) bzw. zwölf Minuten (100 mg Avanafil) nach Tabletteneinnahme signifikant größer als im Vergleich mit Placebo [4]. Mehrere Untersuchungen belegen zudem das gute Verträglichkeitsprofil von Avanafil [5, 6].

Doch nicht nur der Patient selbst, auch die Partnerin ist durch sexuelle Funktionsstörungen des Mannes beeinträchtigt, wie Dr. Elia Bragagna, Leiterin der ersten interdisziplinären sexualmedizinischen Praxis Österreichs, Graz, in ihrem Vortrag ausführte. In der Folge leidet die sexuelle Lebensqualität des Paares, es kommt zu Frust und Unverständnis zwischen den Partnern. Diese Therapieindikatoren sollte der behandelnde Arzt berücksichtigen, um die Auswirkungen der Erkrankung einzudämmen.

Keine gute Verbindung: ED und metabolisches Syndrom

Prof. Dr. Stephan Jacob, niedergelassener Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie, Villingen-Schwenningen, wies die Teilnehmer auf den Zusammenhang von ED und metabolischem Syndrom hin. Denn die typischen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Hypercholesterinämie und Diabetes mellitus wirken auf die feinen Blutgefäße im Penis, wo sie eine endotheliale Dysfunktion und entsprechend frühzeitig Symptome verursachen können. Die Erektile Dysfunktion kann daher als eine Art „Vorbote“ für Herz-Kreislauf-Erkrankungen angesehen werden [7]. Es gilt, die Ursachen der sexuellen Funktionsstörung frühzeitig abzuklären und zu behandeln.

Harnsäure in den Blick nehmen

In der Fachliteratur wird derzeit auch ein Zusammenhang zwischen Erektiler Dysfunktion und erhöhter Harnsäure diskutiert, wie Prof. Dr. Ursula Gresser, Fachärztin für Innere Medizin, München, erläuterte. So ist zwar die Assoziation von erhöhten Harnsäurewerten mit Gefäßerkrankungen schon länger bekannt [8], jedoch ist die Erkenntnis, dass Serum-Harnsäure ein Risikofaktor für ED sein kann, noch recht neu [9].

So zeigte sich in einer Studie, dass der Anstieg der Serum-Harnsäure um 1 mg/dl mit einer Verdopplung des ED Risikos einhergeht. Patienten mit einer erhöhten Serum-Harnsäure hatten in der Folge ein fast sechsfach erhöhtes Risiko, an Erektiler Dysfunktion zu erkranken [9].

Quellen:
[1] medpirica. Online-Befragung 28.08.2013 – 09.09.2013
[2] Burri A, Porst H. 2016. Int J Impot Res 27:191-196
[3] Corona G, et al. 2016. Expert Opin Drug Saf 15:237-247
[4] Hellstrom WJ, et al. 2015. J Urol. 194:485-492
[5] Goldstein I, et al. 2012. J Sex Med. 9:1122-1133
[6] Wang R, et al. 2012. J Sex Med. 9:2122-2129
[7] Miner M. 2014. Am J Med 127:174-182
[8] Tausche AT, et al. 2012. Z Rheumatol 71:224-230
[9] Salem S, et al. 2014. J Sex Med. 11:1118-1124
[10] Fachinformation Spedra®, Stand März 2016
[11] Goldstein I, et al. 2012, Mayo Clin Proc. 87:843-852

Quelle: D-A-CH-Forum „Aktuelle Aspekte aus Urologie und Sexualmedizin“, Berlin, 22.-24. April 2016. Veranstalter: Berlin-Chemie AG/Menarini.

Juli 2016


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