DGU-Kongress 2023
Prostatakarzinom
Prognostische Bedeutung der Lymphgefäßinvasion bei Patienten mit Prostatektomie
Nodale Metastasierung (N1) ist ein wichtiger prognostischer Parameter beim Prostatakrebs.Das onkologische Outcome bei Patienten ohne nodale Metastasen (N0), aber mit lymphatischer Invasion (L1) im Prostatektomiepräparat, scheint in Bezug auf das biochemische Rezidiv (BCR) vergleichbar mit N1-Patienten zu sein.
Der Stellenwert der lymphatischen Invasion im Prostatektomiepräparat auf die Prognose von Prostatakarzinompatienten wurde mithilfe der Daten von 27.329 Patienten, die sich einer radikalen Prostatektomie unterzogen haben, geprüft. Die Patienten wurden im Zeitraum von April 2005 bis Dezember 2019 konsekutiv an der Martini-Klinik in Hamburg behandelt. Analysiert wurde der Einfluss der lymphatischen Invasion bei Patienten mit und ohne nodale Metastasierung. Die Endpunkte waren das biochemische Rezidiv, Krankheitsprogression (Metastasen) und krebsspezifische Mortalität.
Bei 22.216 (81,3%) Patienten wurde eine pelvine Lymphadenektomie durchgeführt und median 11 Lymphknoten entfernt. Bei 3.006 (11%) der Patienten hatte nodale Metastasierung (N1) und 4.216 (15,4%) wiesen eine lymphatische Invasion (L1) auf. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 61 Monate.
Bei 2.278 Patienten wurden nur die lymphatische Invasion (N0L1) und bei 1.739 Patienten auch nodale Metastasen (N1L1) beobachtet. Bei 199 Patienten konnte der Lymphknotenbefall nicht beurteilt werden (NXL1). Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 61 Monaten wurde L1 als unabhängiger Prädiktor für das Auftreten eines biochemischen Rezidivs (HR=1,43), einer Krankheitsprogression (HR=1,59) und der höheren krebsspezifischen Mortalität (HR=1,51) identifiziert.
Eine lymphatische Invasion habe somit einen unabhängigen Einfluss auf die Prognose von Prostatapatienten, was insbesondere bei den Stadien NX und N0 die Behandlungsentscheidung verändern könnte, schlussfolgerten die Autoren. Bei der Risikostratifizierung auf Grundlage der endgültigen Pathologie könnten sich diese Erkenntnisse als wertvoll erweisen.
Okt. 2023
Red.
Prostatakarzinom
Prognostische Bedeutung der Lymphgefäßinvasion bei Patienten mit Prostatektomie
Nodale Metastasierung (N1) ist ein wichtiger prognostischer Parameter beim Prostatakrebs.Das onkologische Outcome bei Patienten ohne nodale Metastasen (N0), aber mit lymphatischer Invasion (L1) im Prostatektomiepräparat, scheint in Bezug auf das biochemische Rezidiv (BCR) vergleichbar mit N1-Patienten zu sein.
Der Stellenwert der lymphatischen Invasion im Prostatektomiepräparat auf die Prognose von Prostatakarzinompatienten wurde mithilfe der Daten von 27.329 Patienten, die sich einer radikalen Prostatektomie unterzogen haben, geprüft. Die Patienten wurden im Zeitraum von April 2005 bis Dezember 2019 konsekutiv an der Martini-Klinik in Hamburg behandelt. Analysiert wurde der Einfluss der lymphatischen Invasion bei Patienten mit und ohne nodale Metastasierung. Die Endpunkte waren das biochemische Rezidiv, Krankheitsprogression (Metastasen) und krebsspezifische Mortalität.
Bei 22.216 (81,3%) Patienten wurde eine pelvine Lymphadenektomie durchgeführt und median 11 Lymphknoten entfernt. Bei 3.006 (11%) der Patienten hatte nodale Metastasierung (N1) und 4.216 (15,4%) wiesen eine lymphatische Invasion (L1) auf. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 61 Monate.
Bei 2.278 Patienten wurden nur die lymphatische Invasion (N0L1) und bei 1.739 Patienten auch nodale Metastasen (N1L1) beobachtet. Bei 199 Patienten konnte der Lymphknotenbefall nicht beurteilt werden (NXL1). Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 61 Monaten wurde L1 als unabhängiger Prädiktor für das Auftreten eines biochemischen Rezidivs (HR=1,43), einer Krankheitsprogression (HR=1,59) und der höheren krebsspezifischen Mortalität (HR=1,51) identifiziert.
Eine lymphatische Invasion habe somit einen unabhängigen Einfluss auf die Prognose von Prostatapatienten, was insbesondere bei den Stadien NX und N0 die Behandlungsentscheidung verändern könnte, schlussfolgerten die Autoren. Bei der Risikostratifizierung auf Grundlage der endgültigen Pathologie könnten sich diese Erkenntnisse als wertvoll erweisen.
❏ Eine lymphatische Invasion habe einen unabhängigen Einfluss auf die Prognose von PCa-Patienten.
Pose RM, et al. 2023.
Update: Prognostische Bedeutung der Lymphgefäßinvasion bei Patienten mit Prostatektomie. DGU 2023, Abstr. #V15-01
❏ Insbesondere bei Patienten mit den Stadien NX und N0 könnte dies die Behandlungsentscheidung verändern.
❏ Bei der Risikostratifizierung auf Grundlage der endgültigen Pathologie könnten sich diese Erkenntnisse als wertvoll erweisen.
Okt. 2023
Red.
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