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ASCO GU 2024
Nierenzellkarzinom: Lebensqualität und Symptomlast mit neuer zielgerichteter Therapiestrategie

Eine neue Therapiestrategie, die Blockade von HIF-2alpha, wurde in der Phase-III-Studie LITESPARK-005 bei Patienten mit nicht resezierbarem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem klarzelligem NZK nach Progress unter 1-3 systemischen Therapien untersucht. Verglichen wurden der HIF-2-alpha-Inhibitor Belzutifan gegen den mTOR-Inhibitor Everolimus.

Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 25,7 Monaten wurde ein PFS-Vorteil (HR=0,74) und ein Trend für das OS (HR=0,88) zugunsten von Belzutifan gesehen. Es sprachen 22,7% versus 3,5% der Patienten auf die Studienmedikation an, mit Komplettremissionen bei 3,5% versus 0,0 der Patienten.

In die Analyse der Lebensqualität gingen die Daten von Patienten ein, die mindestens eine Dosis der Studienmedikation erhalten sowie mindestens einen Fragebogen ausgefüllt hatten. Zu einer Verschlechterung der Symptome laut FKSI-DRS kam es häufiger und schneller unter Everolimus (HR=0,53; p<0,0001). Der Median bis zur Verschlechterung der Symptome war im Belzutifan-Arm noch nicht erreicht und betrug 11,99 Monate unter Everolimus. Eine Verschlechterung der generellen Lebensqualität (QLQ-C30 GHS/QoL) wurde im Median nach 19,35 (Belzutifan) versus 10,19 Monaten (Everolimus) angegeben (HR=0,75; 0,58-0,96; p=0,0185).

Die Autoren hoben hervor, dass unter Belzutifan häufiger Anämien (alle Grade: 82,8 vs. 56,7%; Grad 3-5: 32,5-18,1%), Fatique (alle Grade: 31,5 vs. 25,3% Grad 3-5: 1,6 vs. 3,6%), Übelkeit (alle Grade: 18,0 vs. 11,4%; Grad 3-5: 0,5 vs. 0,3%) und Konstipation (alle Grade: 16,7 vs. 8,1%; Grad 3-5: beide 0) auftraten, unter Everolimus hingegen wurde häufiger Husten (alle Grade 8,3 vs. 20,6%, Grad 3-5: beide 0), Hautausschlag (alle Grade: 4,6 vs. 18,9%; Grad 3-5: 0 vs. 1,4%), Stomatitis (alle Grade: 3,5 vs. 37,8%; Grad 3-5: 0 vs. 3,3%) und Hyperglykämie (alle Grade: 2,7 vs. 15,0%; Grad 3-5: 0,5 vs. 5,6%) beobachtet. Nicht immer in Übereinstimmung mit diesen Sicherheitsdaten, gaben Patienten auf der QLQ-C30 Symptom-Skala unter Everolimus eine Verschlechterung von Fatigue, Dyspnoe, Insomnie und Appetitlosigkeit an, während unter Belzutifan zwar auch eine (mildere) Verschlechterung der Fatigue empfunden wurde, aber eine Verbesserung von Insomnie und Appetitlosigkeit. Laut Auswertung der FKSI-DRS-Fragebögen war die Symptomlast im Therapieverlauf unter Belzutifan stabil und verschlechterte sich unter Everolimus.

Gemeinsam mit den Wirksamkeitsdaten stützen die Ergebnisse der Patientenbefragung den Einsatz von Belzutifan bei NZK-Patienten nach Progress unter vorangegangener Immuncheckpoint-Inhibitor-Behandlung und Therapie mit einem Antiangiogeneseinhibitor, so das Fazit der Autoren.

❏ In der Phase-III-Studie LITESPARK-005 zur Behandlung erwachsener Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom, bei denen es nach gegen PD-1/L1 und den vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktorrezeptor (VEGFR) gerichteten Therapien zum Progress kam, zeigte Belzutifan im Vergleich zu Everolimus eine statistisch signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens und der objektiven Ansprechrate.

❏ Die auf dem ASCO GU vorgestellten Ergebnisse der Patientenbefragung stützen den Einsatz von Belzutifan bei NZK-Patienten nach Progress unter vorangegangener Immuncheckpoint-Inhibitor-Behandlung und Therapie mit einem Antiangiogeneseinhibitor.



Powles T, et al. 2024. Belzutifan versus everolimus in participants with previously treated advanced renal cell carcinoma (RCC): Patient-reported outcomes in the phase 3 LITESPARK-005 study. ASCO GU 2024, Abstr. #361


März 2024 Red.
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