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DGU 2023
Urothelkarzinom

Tumorbudding zur Abschätzung des Progressionsrisikos

Die pT1 high grade Urothelkarzinome zeigen einen heterogenen klinischen Verlauf. Histologische Parameter sind für die Therapieentscheidung wenig hilfreich. Als Tumorbudding werden Tumoreinzelzellen oder kleine Tumorzellgruppen an der invasiven Tumorfront definiert, die sich bereits beim kolorektalen Karzinom als unabhängiger histologischer Prognosefaktor etabliert haben. In dieser Studie sollte das Tumorbudding zur Abschätzung des Progressionsrisikos beim pT1 high grade Urothelkarzinom geprüft werden.

In einer retrospektiven Untersuchung wurde das Material der transurethralen Resektion (TUR) von 259 Patienten mit Erstdiagnose eines pT1 high grade Urothelkarzinoms mikroskopisch analysiert. Das mediane Follow-up betrug 49 Monate.

Tumorbudding zeigt einen aggressiven Verlauf
In 54 Fällen (20,8%) der Proben konnte ein Tumorbudding nachgewiesen werden. Die univariate Analyse zeigte bei positiven Befunden ein signifikant kürzeres progressionsfreies Überleben (p<0,001).

Auch in der multivariaten Analyse wurde mit dem Tumorbudding ein unabhängig erhöhtes Progressionsrisiko identifiziert. Da das Tumorbudding einfach und unabhängig von der Orientierbarkeit der Gewebeprobe bestimmbar ist, sei ein Einsatz in der Routine-Diagnostik zur Risikogruppenstratifizierung, insbesondere zur Frage der Frühzystektomie vielversprechend, so das Fazit der Autoren.

❏ Das Tumorbudding ist ein unabhängiger Risikofaktor für einen aggressiven Verlauf beim pT1 high grade Urothelkarzinom.

❏ Das Tumorbudding ist einfach und unabhängig von der Orientierbarkeit der Gewebeprobe bestimmbar.

❏ Ein Einsatz in der Routine-Diagnostik zur Risikogruppenstratifizierung, insbesondere zur Frage der Frühzystektomie sei vielversprechend.


Bultmann S, et al. 2023. Tumorbudding beim pT1 high grade Urothelkarzinom der Harnblase: ein unabhängiger Parameter zur Abschätzung des Progressionsrisikos. DGU 2023, Abstr. #V32-01


Okt. 2023 Red.

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