Infertilität
Bessere Diagnose und Behandlungsmethoden gesucht


MIBIE - „Männliche Infertilität bei Infektion & Entzündung“ - eine Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) auch in diesem Jahr vom Land Hessen gefördert.

In Deutschland sind pro Jahr circa 200.000 Paare von ungewollter Kinderlosigkeit betroffen, wovon bei 100.000 Männern von einem Fruchtbarkeitsproblem auszugehen ist. Oft sind es Infektionen und Entzündungen, die zu einer Einschränkung der männlichen Fruchtbarkeit führen. MIBIE erforscht, auf welche Weise Infektionen des Urogenitaltraktes eine Unfruchtbarkeit hervorrufen können.

Wie die Diagnose und Behandlung der männlichen Unfruchtbarkeit zu verbessern sei, sollen nun gemeinsam die Grundlagenforschung mit klinischer Forschung herausfinden. Die erfolgreichen Forschungsleistungen, die seit 2011 im fächerübergreifenden Verbund erbracht wurden, werden nach einer positiven Begutachtung jetzt noch einmal mit einer Auslauffinanzierung für das Jahr 2014 honoriert. Das Land Hessen fördert den Schwerpunkt MIBIE im kommenden Jahr mit einer Summe von mehr als 600.000 Euro. Insgesamt wird der LOEWE-Schwerpunkt damit seit 2011 mit knapp fünf Millionen Euro gefördert.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen hat bei MIBIE die Federführung und kooperiert mit der Philipps-Universität Marburg und der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM). Assoziierte Partner des Schwerpunktes sind das Kinderwunschzentrum Mittelhessen, die School of Veterinary Medicine Pennsylvania (USA), die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, sowie die Tierärztliche Hochschule Hannover.

Der Sprecher des LOEWE-Schwerpunktes, der Gießener Urologe Prof. Wolfgang Weidner, und der administrative Koordinator, der Gießener Mikrobiologe Dr. Hamid Hossain, freuen sich sehr über die mit der Verlängerung der Finanzierung verbundenen Anerkennung: „Die weitere Förderung zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Trotz hochmoderner Medizin ist die infektiös/entzündlich bedingte Infertilität der meist jungen Männer immer noch eine medizinische Herausforderung. Mit unserem Forschungsvorhaben haben wir die Weichen gestellt, um das Problem besser zu verstehen und es zielgerichtet behandeln zu können. Hierdurch haben wir sowohl national als auch international Sichtbarkeit erlangt.“

Zur Manifestierung ihrer wissenschaftlichen und strukturellen Erfolge auf diesem Forschungsgebiet planen die beteiligten Wissenschaftler für das kommende Jahr die Beantragung einer DFG- Forschergruppe zur direkten Fortsetzung der Arbeiten. In einem erweiterten Forschungsansatz sollen über Hoden und Nebenhoden hinaus die weiteren Organe des männlichen Genitaltraktes einbezogen werden und die Auswirkungen infektiös/entzündlich bedingter Funktionsstörungen des Mannes auf das Reproduktionssystem der Frau untersucht werden.

Quelle: Justus-Liebig-Universität Gießen



März 2014

 
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