Hintergrund
Abb. A-D: Hormon- und Samenparameter bei jungen Männern einer baltischen Kohorte in Abhängigkeit
von drei Kombinationen der CAG- und GGN-Repeat-Polymorphismen [(CAG)n, n jeweils 25 kombiniert
mit (l-GGN)n, n ≥24; (m-GGN)n, n=23; und (k-GGN)n, n≤22]. |
Bei 50,2% der Männer enthielt die GGN-Sequenz 23 GGN-Wiederholungen. Keine der (GGN)n-Längen (n=18 bis n=27) war mit hormonellen oder testikulären Parametern signifikant assoziiert. Die Subgruppen junger Männer, deren GGN-Trakt ≤22 Repeats bzw. ≥24 Repeats aufwies, unterschieden sich deutlich in ihrer Samenqualität. Die Spermienkonzentration betrug bei den Männern mit längeren Sequenzen median 60,2 106/ml und bei den kürzeren Sequenzen median 68,4 106/ml. Die Mehrheit der Probanden mit n=23 lag mit einer Spermienkonzentration von 66,8 106/ml in der Mitte. Kein weiterer Fertilitätsparameter war mit der GGN-Repeatlänge allein assoziiert.
Die Kombination der jeweils nach kurz, mittel und lang unterteilten CAG- und GGN-Repeatlängen ergab
neun Subgruppen. Von diesen hatten die Männer mit langem, CAG- (n ≥25) und langem GGN-Trakt
(n≥24)
median die niedrigste Spermienkonzentration (Abb. A) wie auch die niedrigste Gesamtspermienzahl
pro Ejakulat (Abb. B). Die Kombination mit längstem CAG-Trakt und kürzestem GGN-Trakt stand
deutlich mit erniedrigtem Gesamttestosteronspiegel im Zusammenhang (Abb. C). In dieser Subgruppe
fanden sich auch erniedrigte LH-Spiegel (Abb. D).
Juli 2017 | jfs |