Hintergrund
Es wurden insgesamt 55 kardiovaskuläre Ereignisse gemeldet, die 41 der Teilnehmer betrafen. Am häufigsten traten tiefe Venenthrombosen (n=13), Myokardinfarkt (n=14) und Schlaganfälle (n=9) auf. Männer mit und ohne TRT waren zu etwa gleichen Anteilen betroffen. Fünf Todesfälle wurden als kardiovaskulär bedingt eingestuft – 2 davon bei nicht mit Testosteron behandelten Männern und 3 in der TRT-Gruppe. Kein Fall wurde als therapiebedingt beurteilt. Die gesamte Rate an kardiovaskulären Ereignissen betrug 1.522 pro 100.000 Personenjahre. Die entsprechende Rate für die Männer in der TRT-Gruppe unterschied sich nicht signifikant von der bei den unbehandelten Männern (p=0,70).
Während des Follow-up wurden bei 55 Prostatabiopsien 12 Prostatakarzinome entdeckt. In der TRT-Gruppe betrug die positive Biopsierate 37,5% gegenüber 37,0% bei den unbehandelten Männern. Die Inzidenzrate für Prostatakrebs entsprach etwa der in der allgemeinen Bevölkerung (1.221,4 vs. 1.251,9 pro 100.000 Personenjahre). Bei den Männern im Alter ≥60 Jahre war die Prostatakrebs-Inzidenzrate bei den nicht mit Testosteron behandelten Männern höher als bei denen unter TRT (3.941,6 vs 1.582,5 pro 100.000 Personenjahre (p=0,07).
In der TRT-Gruppe nahmen die korrigierten PSA-Werte in den ersten 12 Beobachtungsmonaten geringfügig zu und stabilisierten sich danach (Abb. A).
Moderate bis schwere LUTS (International Prostate Symptom Score [IPSS] ≥8) berichteten zu Baseline
38,3% der unbehandelten Männer und 41,1% der Männer in der TRT-Gruppe. Bei ersteren stieg der korrigirte
Gesamt-IPSS im Studienverlauf minimal an, während er in der TRT-Gruppe leicht abnahm (Abb. B).
In longitudinalen Modellen wurden moderate positive Effekte der TRT auf LUTS ermittelt [7,1% verringerter
Gesamt-IPSS (p=0,004) und 7,9% geringere irritative Scores (p<0,001)].
Es gab keine Veränderungen der obstruktiven Scores.
In der multinationalen Registerstudie mit 999 hypogonadalen Männern ergaben sich bei Testosteronausgleich keine Anzeichen für eine erhöhte Prostatakrebs-Rate oder die Progression von LUTS/BPH gegenüber den unbehandelten Männern [2].
Februar 2017 | Autor: jfs |